Die jährliche Konferenz der European Society for Movement Analysis in Adults and Children, kurz ESMAC, ist eine bedeutsame Konferenzen rund um die Fachgebiete der klinischen Ganganalyse mit Themen rund um Motor Control, Muskuloskelettalen Modellieren, Prothesen und Orthesen Entwicklung und neusten methodischen Entwicklungen. Dieses Jahr fand die dreitägige Konferenz in Athen in Griechenland statt.
Eröffnet wurde die erste Session durch die traditionelle Baumann Lecture, gehalten dieses Jahr von Prof. Dr. Sebastian Wolf über die Entwicklung des Heidelberger Fußmodells und die Relevanz von Zehen für den Gang. Desweiteren folgten aufschlussreiche Keynotes zu Selektiver Dorsaler Rhizotomy (SDR) bei Kindern mit CP und der Relevanz von Intraoperativen Testungen der Muskelspannung unter Anästhesie von Dr. George Georgoulis und den Fortschritten der letzten Jahre und den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz und machine learning in der markerlosen Ganganalyse mit Smartphones von Dr. Łukasz Kidzińsk. Abgeschlossen hat die Konferenz die letzte Keynote am Samstag von Dr. Tim Theologis über Klinische Forschung in CP und die Rolle der richtigen Bestimmung der Untersuchungsfragen im Einklang mit den Bedürfnissen der Patienten und ihrer Familien.
Ich durfte selber Ergebnisse aus meiner eigenen Forschung vortragen bei der Poster Session am ersten Tag. Das Thema war das Alignment der Wirbelsäule und des Pelvis beim Gehen von Kindern und Jugendlichen mit Achondroplasie und Unterschieden zwischen symptomatischen und asymptomatischen Patienten. Ich hatte die Gelegenheit, mich mit verschiedenen Leuten im direkten Austausch über das Thema zu unterhalten. Dabei kamen einige interessante Fragen auf, sowie Anregungen für die kommenden Untersuchungen.
Es folgten drei spannende Tage mit vielen Vorträgen von Wissenschaftlern aus aller Welt, die sich mit der Analyse von menschlicher Bewegung aus den verschiedensten Blickwinkeln beschäftigen. Außerdem hatte ich vor Ort reichlich Gelegenheit mich mit den Teilnehmern der Konferenz über ihre Vorträge und Arbeitsgruppen zu unterhalten und sich einfach kennenzulernen bei verschiedenen Kaffee- und Mittagspausen, sowie bei den abendlichen Events Donnerstag mit atemberaubenden Blick auf die Akropolis und Freitag, wunderschön am Hafen gelegen. Trotz aller Fortschritte bezüglich Online-Meetings, die wir in den letzten Jahren gemacht haben, ist eine klassische Konferenz für mich nach wie vor etwas ganz anderes. Konferenzen mit physischer Anwesenheit sind meiner Meinung nach vor allem für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine einzigartige Gelegenheit, sein Netzwerk auszubauen und persönliche Kontakte zu knüpfen. Vielen Dank daher an alle Organisatoren des diesjährigen ESMAC Meetings.
Zusätzlich geht ein großes Dankeschön an die GAMMA für die Förderung durch das Reisestipendium, die es mit ermöglicht hat an dieser Konferenz teilzunehmen! Es war ein Wochenende voller spannender Vorträge, netter Menschen und Social Networking aus dem ich viel mitnehmen konnte.
