ISPGR 2025 – Maastricht, Niederlande – Veronika Koch

Der Kongress der International Society of Posture and Gait (ISPGR) fand 2025 vom 29.Juni – 3.Juli in Maastricht, Niederlande statt.

Insgesamt gab es 443 Poster, 16 Symposien mit 58 Vorträgen und 12 Orals mit 86 Vorträgen. Durch die vielen Beiträge gab es immer viele parallele Session und es war sehr schwer, sich für nur eine Session zu entscheiden. Zudem hatten einige Firmen (z.B. Xsens, Stolll, Clario) Stände auf dem Kongress, wo sie ihre neusten Produkte vorstellen, wie beispielsweise eine Augmented-Reality-Brille für Neurorehabilitation.

Ich bin zum Ende der Poster Session am zweiten Tag angereist. Nach dieser Poster Session gab es noch eine Reihe spanender Symposien (z.B. „Disentangling real-world signatures of locomotion in ageing and neurodegeneration: from disease-specific early signs to decreased functional mobility“). Am Abend des zweiten Tages gab die im Programm vorgesehene freie Zeit die Möglichkeit, Maastricht etwas zu erkunden. Im Anschluss waren wir mit neuen und alten Bekannten aus Luxemburg in der Stadt Abendessen, was zu einem interessanten Austausch führte.

Der dritte Tag begann mit einer sehr spannende Keynote von Peter Shull. Er gab Einblicke in sein Leben als Professor und Startup Gründer in China und einige spannende Wearable basierte Industrieprojekte, mit denen er darstellte, wie in China aus Forschung Produkte in der Healthcare-Branche entstehen.

Am dritten Tag durfte ich außerdem selbst mein Poster vorstellen, welches mein Erstautoren-Paper zusammenfasste, das seit ca. 3 Wochen vor dem Kongress online verfügbar ist. Der Titel meines Posters war:

  • Outcome Measures of Instrumented Gait Analysis in Hereditary Spastic paraplegia: a Systematic Review

Mit dem HSP-Thema war ich dieses Jahr auf der ISPGR etwas in Unterzahl, aber trotzdem kamen viele Interessierte an meinem Poster vorbei und es kam ein wertvoller Austausch zustande. Insgesamt war der Kongress meiner Auffassung nach mehr in Richtung Parkinson-Forschung ausgerichtet, was zahlreiche Poster und Vorträge unterstrichen.

Nachdem ich am Vortag gelernt hatte, dass es nicht sehr effektiv ist, zwischen den einzelnen Vorträgen der Symposien zu wechseln, entschied ich mich dieses Mal für das Symposium: „Relevance of real-world digital mobility outcomes for parkinson & atypical syndroms“ mit spannenden Diskussionen im Anschluss. Hier wurde überzeugend dargestellt, dass tragbare Sensorsysteme nicht nur den Einblick in den Alltag von Betroffenen ermöglichen, sondern auch klinisch relevante, objektive Daten für eine umfassendere Diagnostik liefern.

Der dritte Abend wurde mit dem Gala Dinner im „Ipanema“ in Maastricht abgerundet, welches mich mit einem leckeren Abendessen belohnte, aber auch zu späterer Stunde mit einer Tanzfläche überraschte. An dem Abend durfte ich viele neue Leute kennenlernen.

Das Reisestipendium ermöglichte mir, an einer spannenden, gut organisierten Wissenschaftskonferenz teilnehmen, welche trotz der Temperaturen von 38 Grad in Maastricht Spaß gemacht und meinen Horizont erweitert hat. Somit vielen herzlichen Dank an die GAMMA, die mir die Teilnahme an der ISPGR in Maastricht ermöglicht hat!